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Kuehne Spicer ORD Kap 55
01.01.1970, 01:33

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Der Odinic Rite Deutschland - Neuheidentum im Spannungsfeld neurechter Religiosität

von Berna Kühne-Spicer
- Alle Rechte bei der Autorin -

5. Die Mutterorganisation: Der britische Odinic Rite

5.5 Vergleich des ORD mit dem britischen OR

Da der Odinic Rite Deutschland aus dem rechtsradikal orientierten britischen Odinic Rite hervorgegangen ist, bietet es sich an zu untersuchen, inwiefern er vielleicht ähnliche Inhalte wie dieser vertritt.

Im Internet distanziert sich der ORD von seiner britischen Mutterorganisation mit folgenden Worten:

"Der Odinic Rite Deutschland ist aus dem in Großbritannien gegründeten internationalen Odinic Rite hervorgegangen, aber organisatorisch und inhaltlich unabhängig von ihm."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=10)

Das steht im Widerspruch zu den Angaben, die ein OR-Mitglied und Guido-von List-Fan namens Fjorn in einem explizit odinistischen Internet-Forum bezüglich der Eigenständigkeit der verschiedenen Unterorganisationen machte:

"The different sections of the OR are administrative regions only. We are one organisation. We subscribe to the concept of Odin's Holy Nation which means that our nation is where our folk are."
Übersetzung:
Die verschiedenen Abteilungen des OR sind nur Verwaltungsbereiche. Wir sind eine (einzige) Organisation. Wir treten Odins Heiliger Nation bei, unsere Nation ist also überall dort, wo es andere Mitglieder gibt."

(Quelle: http://66.249.93.104/search?q=cache:UXYotN60AP8J:odinist.com/forum/index.php%3Fshowtopic%3D24%26view%3Dgetlastpost+heimgest+director&hl=de&start=10)

Die Distanzierung des ORD von seiner britischen Mutterorganisation widerspricht auch der Darstellung des langjährigen Vorsitzenden des Odinic Rite, Heimgest:

"To paraphrase Heimgest, "The movement is like a tree. The Odinic Rite is the 'trunk', the National Sections (Odinic Rite Vinland, France and Deutschland) are its 'branches' and the Regional Sections (e.g. NW England OR) are its 'twigs'.""
Übersetzung:
Um Heimgest in freier Wiedergabe zu zitieren: "Die Bewegung ist wie ein Baum. Der Odinic Rite ist der 'Stamm', die nationalen Abteilungen (Odinic Rite Vinland [=USA], Frankreich und Deutschland) sind die 'Äste', und die regionalen Abteilungen (z.B. NW England OR) sind die 'Zweige'."

(Quelle: http://www.irminsul.org/arc/199705b.html)

Der Odinic Rite Deutschland und der britische Odinic Rite sind jedenfalls über Doppelmitgliedschaften (zumindest einige der Gründungsmitglieder, z.B. Bernd Hicker und Volker Kunze, sind Mitglieder des britischen OR) sowie durch übernommene inhaltliche und strukturelle Elemente miteinander verbunden. Wiederholt wird in den Selbstdarstellungstexten auf Gemeinsamkeiten mit dem britischen OR verwiesen, genauso regelmäßig werden aber auch die Unterschiede betont:

"Auch im Odinic Rite Deutschland gelten die Nine Noble Virtues des britischen OR, die von nahezu allen germanischen Heidengruppen geteilt werden."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=44)

"Wie der britische OR seine Nine Charges hat auch der Odinic Rite Deutschland neun Pflichten der Mitglieder festgelegt, die hier mit unverändertem Inhalt, aber in neuer Form und ein wenig ausführlicher vorgestellt werden ..."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=46)

"Deshalb hat der britische OR eine zweistufige Mitgliedschaft eingeführt, die der Odinic Rite Deutschland leicht verändert übernommen hat.
[...]
Wer beitreten will, wird zunächst Anwärter (im britischen OR: apprentice member) und hat dadurch ein Jahr lang Gelegenheit, sich in Ruhe über unsere Religion zu informieren und unsere Gemeinschaft kennen zu lernen, um wohlüberlegt die Entscheidung treffen zu können, ob er bleiben will. Während man aber im britischen OR solange apprentice (wörtlich "Lehrling") bleibt, bis man sich entschließt, durch einen Eid zum professed member ("verschworenes Mitglied") zu werden, also mitunter ein Leben lang, werden ORD-Anwärter nach einem Jahr automatisch Vollmitglieder und haben auch schon während der Anwärterschaft die gleichen Rechte wie sie, einschließlich des passiven Wahlrechts.

Der Unterschied besteht also lediglich darin, dass sich Anwärter zu nichts verpflichtet fühlen müssen.
[...]
Vollmitglieder, die sich wie die professed members des britischen OR durch einen Eid an die Götter und die Gemeinschaft binden wollen, können dies auch im Odinic Rite Deutschland tun."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=42)

Mitglieder, die den Eid auf den ORD ablegen, erhalten überdies genau wie die britischen "professed members" einen Torc, einen sichelförmigen Brustschild, der laut ORD auf ein Offiziersrangzeichen der historischen britischen Armee zurückgeführt wird.

Die bei Gründung zwar erklärte, aber erst seit Ostern (neugermanisch: Ostara) 2004 betonte "organisatorische und inhaltliche" Unabhängigkeit vom britischen Odinic Rite war jedoch für die deutsche Organisation ungemein wichtig geworden, denn so offensichtlich nur ein Ableger dieser rassistischen neopaganen Bewegung zu sein wie in den Jahren davor, war dem Ruf des ORD und damit seiner Einflussnahme in Deutschland alles andere als zuträglich. Grundsätzlich kann man feststellen, dass der ORD seit der Neugestaltung seiner Homepage nicht nur insgesamt erheblich sympathischer, sondern auch transparenter wirkt als zuvor. Insbesondere im strukturellen Bereich zeigt er sich erheblich transparenter als seine Mutterorganisation.

Eine wesentliche Maßnahme zur Image-Überholung ist der Wechsel der in Vereins-Publikationen verwendeten Schriftarten.

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Mit Neugestaltung der Homepage scheint man sich auch durchaus selbstkritisch überlegt zu haben, auf welche anderen Internetseiten man fortan noch verlinken möchte. Die besonders eklatanten Missgriffe bei der bisherigen Auswahl fielen dabei unter den Tisch, z.B. der Link zu der US-amerikanischen Organisation "Asatru Folk Assembly" (AFA) des rassistischen Metagenetikers Steve Mc Nallen (siehe auch Kapitel 7.3 ) .

Inhaltlich wirkt der ORD vergleichsweise "gemäßigt", scheint aber die vermittelten Werte des Odinic Rite im Wesentlichen übernommen zu haben. Die vom Odinic Rite vertretene, mindestens biologistische These von der "natürlichen Religion" (siehe Kapitel 5.1) wird beim Odinic Rite Deutschland diskreter umschrieben:

"Das traditionelle germanische Heidentum ist die indigene (eingeborene) Naturreligion der germanischen Völker Nord- und Mitteleuropas, die sich aus den religiösen Erfahrungen hier heimischer Menschen in Einklang mit der Natur ihres Landes organisch entwickelt hat.

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=32)

Die deutlich missionarische Komponente des britischen OR allerdings fehlt beim ORD vollständig, und das ist auch erklärte Absicht:

"Das germanische Heidentum [...] missioniert nicht."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=10)

"Wir treten nicht missionarisch auf und agitieren nicht gegen andere Religionen, aber wir geben jedem, der es wünscht, gern und ausführlich Auskunft, klären über Irrtümer auf, wenn wir ihnen begegnen, und verteidigen, wenn sie verletzt wird, die Wahrheit und Ehre des germanischen Heidentums und des ORD."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=46)

Wie wir in Kapitel 4 gesehen haben, vertritt zwar auch der ORD biologistische Ansichten, die sich mit völkischen Konzepten auffällig häufig überschneiden. Aber sie unterscheiden sich doch sehr von den offen rassistischen Vorstellungen des britischen OR. Auch die Anforderungen, die beide Organisationen an ihre Mitglieder stellen, unterscheiden sich in ihrem Ausmaß. Die weitgehenden Ermahnungen hinsichtlich des Privatlebens fehlen bei der deutschen Tochterorganisation. So respektiert der ORD z.B. in gewissem Gegensatz zu den im britischen OR maßgeblichen Vorstellungen (siehe Kapitel 5.4) explizit das Grundrecht der Kinder auf freie Religionswahl:

"5. Wir wollen unseren Kindern die Ehrfurcht vor der Natur, den Göttern und den Ahnen ans Herz legen, ihnen unsere Religion, Mythologie und Ethik nahe bringen und sie anleiten, an den Ritualen und Festen teilzunehmen. Wir respektieren ihre Freiheit, ihre Religion selbst zu wählen, aber wir zeigen ihnen, was das Heidentum ihnen anbieten kann."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=46)

Wie allerdings das Verhältnis des ORD zur schwurbewehrten Treuepflicht gegenüber der Organisation aussieht, ist unklar. Die per Eid gebundenen Mitglieder des britischen OR können sich nach Auffassung der Organisation nicht mehr von ihr lösen. Obwohl nach deutschem Vereinsrecht organisiert und von daher formell außer Stande, diesem Vorbild seiner britischen Mutterorganisation zu folgen, wird beim ORD in seinem Kapitel "Mitgliedschaft" die Frage nach einer Beendigung der einmal angenommenen Mitgliedschaft merkwürdigerweise geflissentlich übergangen. Nur im Zusammenhang mit der Anwärterschaft wird kurz erwähnt:

"Niemand wird Anwärtern böse sein, wenn sie den ORD wieder verlassen."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=42)

Den Anwärtern wird man also nicht böse sein. Aber was ist mit den "Schwurmannen" und "Schwurfrauen", also jenen, die den Eid auf den ORD abgelegt haben? Wird man ihnen sehr wohl "böse sein", wenn sie eines Tages feststellen, dass sie nicht länger Mitglied des ORD sein möchten?
Dieses angesichts der Verhältnisse in der Mutterorganisation doch recht wichtige Thema findet seltsamerweise keine Erwähnung zwischen all den anderen, oft wortreich formulierten Informationen über den ORD. Wir wollen hier einfach davon ausgehen, dass man beim ORD selbstverständlich die vereinsrechtlich vorgeschriebenen Möglichkeiten zum Austritt hat und diese auch nutzen kann, ohne unangenehme Folgen befürchten zu müssen. Doch die Möglichkeit, dass das Weltbild und die auf Ehre und Sippentreue konzentrierten ethischen Vorstellungen der Mutterorganisation auch einen gewissen Einfluss auf die deutsche Sektion haben, kann nicht ausgeschlossen werden.

In ihrem Anspruch, eine unpolitische Organisation zu sein, deren Mitglieder sich allerdings privat auf beliebige Weise politisch betätigen können, sind sich der britische Odinic Rite und der Odinic Rite Deutschland einig. Wie weit es jedoch beim britischen Odinic Rite mit der politischen Neutralität her ist, haben wir in den vorangegangenen Kapiteln gesehen.
Die Lage ist beim Odinic Rite Deutschland offenbar eine andere. Im Gegensatz zu den Schriften eines Heimgest zeichnen sich die Veröffentlichungen von Folkhere (Volker Kunze, 1. Vorsitzender des ORD) und Asfrid (Fritz Steinbock, 2. Vorsitzender des ORD) z.B. immer wieder durch eine liberale Einstellung und glaubhaft demonstriertes Demokratiebewusstsein aus. Hin und wieder wird im "Ringhorn", dem Vereinsblatt des ORD, sogar Kritik an der britischen Mutterorganisation laut:

"Wo bei allen Göttern ist denn dieser Typ entlaufen? Da spukt "Gut und Böse" dicker herum als bei Christen-Fundis, für Loki wird eine Abstammung erfunden, die nicht einmal Snorri eingefallen wäre, und dann kommt auch noch "The Force" ins Spiel ?"Die Macht" aus dem "Krieg der Sterne". Aber kein Jedi-Ritter sondert diesen Müll ab, sondern ein "professed member" des Odinic Rite! Kriegt bei den Brits jeder Depp einen Torc?"
[...]
Ich möchte dem britischen OR als Gesamtheit nicht Unrecht tun, aber bei solchen Eskapaden tun wir gut daran, immer wieder mal klarzustellen, dass der ORD eine eigenständige Vereinigung und weder personell noch inhaltlich vom britischen OR abhängig ist."

(Quelle: Ringhorn Nr. 35/ Jahrgang 11, Seite 18))

Fritz Steinbock alias Asfrid fordert auch, dass

"(...) sich der Odinismus als traditionelle Asatru-Richtung auch vom "folkish Asatru" klar distanzieren muss. So wenig wie eine universalistische ist das germanische Heidentum auch eine rassistische oder, um das englische Kunstwort auf seinen deutschen Ursprung zurückzuführen, eine "völkische" Religion."

(Quelle: Ringhorn Nr. 32/Jahrgang 10, Seite 4)

Man darf wohl davon ausgehen, dass Fritz Steinbock die durchaus vorhandene völkische Tendenz sowohl in den ideologischen Grundlagen des ORD (siehe Kapitel 4) als auch in seinen eigenen "religiösen" Ansichten - welche mit ersteren weitgehend identisch sind, wie bei der Lektüre seines Buches "Das heilige Fest" klar wird - schlichtweg nicht bewusst ist. Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit exemplarisch auseinander - eine delikate Situation, die sich nur durch tiefgreifende Reflexion beheben lassen wird.

Was die tatsächlichen Beziehungen zur britischen Mutterorganisation angeht, so wurde bereits erwähnt, dass die Gründungsmitglieder Bernd Hicker alias Thorbern und Volker Kunze alias Folkhere zum Zeitpunkt der Gründung seit einigen Jahren Mitglieder des britischen OR waren:

"Heute kaum vorzustellen, aber neben Volkert Volkmann, der jedoch mit dem Yggdrasilkreis mehr als beschäftigt war, waren Bernd und ich damals [ca. 1993] die einzigen OR-Mitglieder in Deutschland - und eigentlich wollten wir auch gar keinen eigenen Verein gründen ...
[...]
Ein Jahr später waren wir dann schon 7 Leute ...
[...]
und so kam es, dass sich am 11.03.1995 14 Personen ... trafen ... Und es waren Neun, die dann das Protokoll unterschrieben und somit die Gründungsmitglieder des ORD wurden ..."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=73)

Es ist anzunehmen, dass es sich also bei mindestens sieben der neun Gründungsmitglieder um Mitglieder des britischen OR handelte, die als solche allesamt den damaligen Eid auf den Odinic Rite abgelegt haben dürften, der möglicherweise die 9 Pflichten u.a. noch mit folgendem Wortlaut enthielt:

"5. To suffer no evil to go unremedied and to fight against the enemies of family, nation, race and faith: my foes will I fight in the field nor be burnt in my house."
Übersetzung:
5. Nicht hinnehmen, dass Böses ungesühnt fortdauern kann, und kämpfen gegen die Feinde von Familie, Nation, Rasse und Glauben: Meine Feinde will ich im Felde bekämpfen und mich nicht [von ihnen] in meinem Haus verbrennen lassen."

(Quelle: http://www.geocities.com/odinistlibrary/OLArticles/Articles/thisisodinism.htm)

Von inhaltlichen Uneinigkeiten mit dem britischen OR, die ja als Beweggrund für die Gründung einer unabhängigen, deutschen Organisation durchaus in Frage gekommen wären, ist jedoch nicht die Rede auf den Internetseiten des ORD:

"Deutsche und österreichische Mitglieder des britischen Odinic Rite fanden sich 1994 zusammen, um eine OR-Organisation für die deutschsprachigen Länder zu gründen. Dass sie zustande kam, ist das Verdienst von Bernd Hicker (Thorbern, ORD), der die über ganz Deutschland und Österreich verstreuten Mitglieder und Interessenten sammelte und mit Volker G. Kunze (Folkhere, ORD) eine Organisationsstruktur ausarbeitete, die den Willen zur Gemeinsamkeit und die Eigenständigkeit der Mitglieder, die alle unabhängig voneinander zum Heidentum gekommen waren und sich ihren Weg individuell erarbeitet hatten, optimal vereinigte.

Mit dem Gründungsthing in Köln am 11. März 1995 wurde der Odinic Rite Deutschland e.V. offiziell ins Leben gerufen. Als erster Vorsitzender wurde Bernd Hicker gewählt, der dieses Amt sieben Jahre lang ausübte. In dieser Zeit wurde der ORD eine der wesentlichen Kräfte im deutschen Heidentum. Er zählte zu den ersten germanischen Gruppen in Deutschland, die sich inhaltlich und organisatorisch klar vom "Neugermanentum" der Vorkriegszeit abgegrenzt und ausschließlich durch die seriös erforschte, authentische Tradition des historischen germanischen Heidentums definiert haben. Andere folgen heute diesem Weg."

(Quelle: http://www.odinic-rite.de/index.php?id=9)

Man grenzte sich also vom "Neugermanentum" der Vorkriegszeit ab - nicht etwa von der rassistisch orientierten, britischen Mutterorganisation. An dieser Stelle sei an die in den vorangegangenen Kapiteln zitierten Texte von führenden Vertretern des Odinic Rite erinnert. Diese Texte waren zum Zeitpunkt des Eintritts der ersten deutschen Mitglieder in den britischen Odinic Rite z.T. bereits veröffentlicht, der Text "The Odinic Rite - A Radical Movement" repräsentiert mit großer Wahrscheinlichkeit die Ausrichtung des Odinic Rite zum Zeitpunkt der Gründung des ORD (1995).

Wie wir inzwischen wissen, ist es laut frei zugänglichen Veröffentlichungen des britischen OR nicht möglich, aus dem britischen OR auszutreten, wenn man einmal den Eid auf ihn abgelegt hat. Von solchen "professed members" wird bis heute erwartet,

"To strive for the advancement of the Odinic Rite, to promote its prosperity and spirituality and to sustain its worship and discipline."
[...]
In all ways to be zealous in one's efforts to advance the interests of our holy religion."
Übersetzung:
"den Odinic Rite weiterzutragen zu suchen, sein Gedeihen und seine Spiritualität zu fördern sowie auf die im Odinic Rite übliche Weise die Götter zu ehren und Disziplin zu halten.
[...]
Möglichst in jeglicher Hinsicht im Interesse unserer heiligen Religion zu wirken ...

(Quelle: http://www.odinic-rite.org/qa.htm)

Die zweite der neun Pflichten des Odinic Rite besagt außerdem:

"2. Never to make a wrong some oath: for great and grim is the reward for the breaking of plighted troth"
Übersetzung:
2. niemals einen falschen Eid zu schwören: denn groß Unheil wird ihm zum Lohne, der gelobte Treue bricht

(Quelle: http://66.102.9.104/search?q=cache:P7l9NBzePIcJ:www.odinic-rite.org/OR%2520flyer.pdf)

Unter diesen Umständen kann es nicht verwundern, dass der ORD auf grundsätzliche und detaillierte Kritik an seiner Mutterorganisation verzichtet und unkommentiert auf deren Website verlinkt. Denn mit ihrem Schwur haben sich die OR-Mitglieder, späteren Gründer und heute z.T. führenden Mitglieder des ORD einst unwiderruflich verpflichtet, "den Odinic Rite weiterzutragen zu suchen, sein Gedeihen und seine Spiritualität zu fördern sowie auf die im Odinic Rite übliche Weise [...] Disziplin zu halten".

Die betreffenden Mitglieder des ORD müssen sich fragen lassen, wie diese Verpflichtungen, die sich aus ihrer offenbar also noch bestehenden Mitgliedschaft im britischen Odinic Rite ergeben, sich mit dem Anspruch der organisatorischen, inhaltlichen und - laut Fritz Steinbock alias Asfrid - personellen Unabhängigkeit des ORD vereinbaren lassen.

In Anbetracht der missionarischen Ambitionen des britischen bzw. internationalen Odinic Rite und seiner personellen Verflechtungen mit dem offiziell unabhängigen Odinic Rite Deutschland liegt der Verdacht nahe, der internationale Odinic Rite habe sich mit der Gründung des "organisatorisch und inhaltlich unabhängigen" ORD lediglich den in Deutschland herrschenden, besonderen politischen Bedingungen angepasst und diese Abteilung seitdem immer weiter entradikalisiert, um möglichst effektiv und uneingeschränkt im Sinne seiner rassistisch orientierten Ziele wirken zu können. Ob es sich allerdings tatsächlich so verhält, ist vorerst so schwer zu beweisen wie zu widerlegen.

Die Mitglieder des Odinic Rite Deutschland müssen sich deshalb außerdem fragen lassen, inwieweit sie bereit wären, einer womöglich eines Tages seitens des internationalen Odinic Rite eingeforderten Loyalität der "Heiligen Religion" des Odinismus gegenüber tatsächlich Folge zu leisten. Vielleicht ist es ja Zeit für weitere Reformen - eventuell sogar bis hin zur Änderung des Vereinsnamens?


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