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Verein zur Weiterentwicklung heidnischer Traditionen e.V.

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Stefanie Imann Schoenheit
28.04.2017, 09:55

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Schönheitspreis fürs Heidentum?

- eine indianisch inspirierte Betrachtungsweise

"May beauty walk before me,
May beauty walk behind me,
May beauty walk above me,
May beauty walk below me,
May I walk in beauty."

Young Navaho Girls Initiation Prayer

Es gibt in den Traditionen der Navahos oder Dinéh (wie sie sich selbst bezeichnen) einige an solchen Gesängen, Schwüren und Gebeten, die um das "Leben in Schönheit" kreisen. Schönheit ist hier nicht im vordergründig ästhetisch-sinnlichen Zusammenhang gemeint (obwohl es diesen nicht ausschließt), sondern eher im Sinne der Harmonie, der Balance zwischen verschiedenen Aspekten und Kräften. "To walk in beauty" bedeutet in Harmonie zu leben. Das ist für viele lustbefreite Menschen, die ihre Sozialisation in protestantischer Ethik wie eine Auszeichnungsurkunde vor sich hertragen, natürlich eine Provokation. Mit solchen Formulierungen konfrontiert, schießen wie aus der Pistole Sätze aus ihrem Mund hervor, die was vom "ästhetischen Verwertungsimperativ der kapitalistischen Kulturindustrie" faseln und die neue Spaßgesellschaft beklagen. Sogenannte "Gefühlsmenschen" fragen sofort nach dem ganzen Leid und Elend in der Welt, das durch solche Prinzipien geleugnet werde: "Und was ist mit den Kranken und Siechen? Leben die auch in Beauty?" Die Fraktion der berufsmäßigen Esoterikwarner schließlich wittert das schnelle oberflächliche Lustversprechen des Wassermannzeitalters und betont, wie wichtig für die menschliche Reife es ist, sich mit dem Hässlichen zu konfrontieren. Viel Aufregung also, wenn die Schönheit auf den Plan tritt.

Gespeist werden solche Reaktionen durch einen tiefen Glaubenssatz in der westlichen Hemisphäre, der aus der christlichen Büßertradition stammt und am besten in Adornos Satz formuliert ist: "Es gibt kein wahres Leben im Falschen". Wer so denkt, ist tatsächlich von Adornos Verdikt nicht fern, dass "nach Ausschwitz Gedichte nicht mehr möglich sind." Obwohl schon die Generation um Günther Grass diesem Satz aufs heftigste widersprach, steht er dennoch für eine bestimmte Haltung, wie die Existenz von Schönheit gegen das Grauen, das Elend und die Barbarei ausgespielt wird.

Glücklicherweise werden Gedichte weiter geschrieben und glücklicherweise gibt es die Schönheit weiterhin. Und weil Schönheit nach meiner Überzeugung gefeiert und verehrt, geliebt, bewundert und gepflegt gehört, möchte ich vorstellen was "to walk in beauty" bedeuten kann. Was ich vorstelle, entstammt einer speziellen Interpretation von nordamerikanischen "indianischen" Traditionen, was mir aber in diesem Zusammenhang nicht als wichtig erscheint. Wichtig ist, ob es selbst ein plausibles und schönes Konzept ist, was ich da aufzeige, ob es bereichernd ist und wie man es nutzen kann.

Um das Prinzip der Schönheit vorzustellen, bediene ich mich hier eines speziellen Medizinrads. In einigen indianischen Traditionen (lassen wir dabei mal außen vor, ob diese Traditionen Scharlatanerie, Neuerfindungen, alte Überlieferungen oder kulturelle Cross overs sind) werden Medizinräder auf sehr vielfältige und komplexe Art genutzt. Sie dienen beispielsweise der Choreographie bestimmter Ziele und Vorhaben, geben Anhaltspunkte im Umgang mit anderen Menschen, unterstützen Heilungsprozesse und werden bei Ritualen und Zeremonien verwendet. Medizinräder sind nach den vier, sechs bzw. acht oder noch mehr Himmelsrichtungen ausgerichtet, teilweise unter Einbeziehung der Mitte. Die Struktur der Räder kann je nach Tradition ganz unterschiedlich sein und sie können sich untereinander durchaus widersprechen. Es gibt indianische Kulturen, die nie was davon gehört haben und wilde Debatten, ob und was "authentisch" sei. Eine allgemeingültige Interpretation à la "so denken die Indianer" ist auf jeden Fall nicht möglich - selbst wenn im Zuge der modernen Esoterikwelle derzeit der Trend zu beobachten ist, das ähnlich wie beim Pow - Wow oder beim Sonnentanz, eine pan - indianische Verbreitung der Räder stattfindet. Das macht die "medicine wheels" und ihren Nutzen als Werkzeuge nicht schlechter und auch nicht besser.

Schläger herzen

Zum Thema "Schönheit" könnte ein solcher Tanz auf dem Medizinrad in etwa wie folgt aussehen: Der erste Tanzschritt beginnt ihm Süden. An dieser Stelle des Medizinrads sitzen nach der von mir verwendeten Methodik die Gefühle und im negativen alle emotionalen Verstrickungen. Schönheit im Süden bedeutet in diesem Zusammenhang zu völliger Eigenverantwortung zu gelangen. Eigenverantwortlich zu leben heißt, sämtliche Vorwürfe und Schuldzuweisungen an andere, an die Gesellschaft, an ungünstige Umstände und dergleichen mehr, was mensch so an Klagen wie eine Bugwelle vor sich herschiebt, komplett zurückzunehmen. Sicher, nicht jede Situation, die in meinem Leben auftaucht, habe ich selbst produziert oder verursacht. Dennoch liegt es in meiner Verantwortung, wie ich mit der Situation umgehe, wie ich die beteiligten Menschen behandle, welche möglicherweise negativen Glaubenssätze oder Überzeugungen ich daraus mitnehme und wie ich ein Erlebnis in meine Gesamterfahrung integriere. Wurde ich z.B. von einem schwarzhaarigen Mann verprügelt, liegt es in meiner Entscheidung, ob ich in Zukunft allen dunkelhaarigen Männern mit Misstrauen begegne und ich ihnen schon mal prophylaktisch eins auf die Nase gebe. Nach einem schlechten Erlebnis trotzdem für schwarzhaarige Männer offen zu bleiben und neue Erfahrungen mit ihnen zuzulassen, zeigt, dass ich mir meiner Verantwortung darüber, wie ich die Welt interpretiere, bewusst bin. Allerdings: Eigenverantwortung bedeutet nicht strotze Dummheit oder naives Rosa-Wolken-Denken. Verfolgt mich nachts auf einsamer Straße ein schwarzhaariger Schlägertyp, zeugt es in der Regel von gehobenem Eso-Schwachsinn, wenn ich beschließe, ihn zwecks Transformation früherer traumatischer Erfahrungen mit offenen Armen herzen zu wollen. Sowas klappt dann nur bei den Erleuchteten.

Unterwäsche in der Beziehungskiste

Im Westen des Rades der Schönheit liegt der Körper und das, was wir materialisieren. Wenn meine Füße diesen Bereich des Medizinrades berühren, dann bedeutet Schönheit, das Körperliche zu ehren und zu pflegen. Sei es in dem ich darauf achte, mir mein Essen in einem leckeren und hübsch dekorierten Zustand zu servieren, anstatt mir zuhause das Feeling von Kantinenfraß zu bereiten. Oder sei es, dass ich meinen Wohnraum geschmackvoll einrichte (und geschmackvoll bedeutet: nach meinem Geschmack, nicht nach dem anderer - wir erinnern uns an die Eigenverantwortung). Im Westen hat der Tanz auf dem Rad der Schönheit viel mit Bewusstheit zu tun: Einen Raum bewusst gestalten, ihn mit Bewusstheit berühren, schafft Schönheit. Dies ist ebenfalls der Ort, den eigenen Körper und den anderer mit Schönheit und Bewusstheit zu berühren.

Vielen meiner Geschlechtsgenossinnen dürften die Themen des Westens unter folgendem Aspekt bekannt sein: Die bewusste Wahl der Unterwäsche, wenn der neue Geliebte oder die neue Geliebte besucht wird. Tanz auf dem Rad der Schönheit bedeutet aber auch dann noch auf meine Unterwäsche zu achten, wenn der Mann oder die Frau, vor der ich mich ausziehe, schon seit Jahren das Kopfkissen mit mir teilt: Bewusstheit von dem was ich tue, anstatt das Dämmern im schummrigen Gewohnheitstrott des Alltags.

Frischer Wind aus dem Norden

Wenn man im Uhrzeigersinn weiter tanzt, landet man irgendwann im Norden. Dort sind der Geist und der Intellekt zuhause. "To walk in Beauty" bedeutet hier anderen Religionen, Weltanschauungen und Philosophien mit Toleranz, Offenheit und dem Willen zum Verständnis zu begegnen und den Blick dafür zu öffnen, was das Wertvolle an den Ideen oder Lebensweisen anderer ist. Der Ethnologe Hans Peter Duerr beschrieb in einem fiktiven Beispiel, wie ihm viele moderne Ethnologen vorkommen: Sie leben mehrere Jahre mit einem fremden Volk, tanzen, saufen und lachen mit den Menschen und nehmen an ihrem Leben und ihren Geheimnissen teil. Und wenn sie dann zurück an ihren heimischen Schreibtisch eilen, beglücken diese Forscher die Welt mit einer strukturell-funktionalen Analyse der Eigentums- und Verwandtschaftsverhältnisse dieses Volkes unter Berücksichtigung irgendeiner marxistischen Krampfhypothese. Duerr nennt das "eine schamlose Ausbeutung der Menschlichkeit dieser Leute". Mir geht es jenseits einer moralischen Wertung eher darum, was da verpasst wird: Nämlich mich geistig von diesen Menschen bereichern zu lassen. Meine Art die Welt wahrzunehmen durch neue Sichtweisen zu erweitern und diese Horizonterweiterung nicht als "Event" in meinem persönliches Anekdotenalbum zu konservieren, sondern kreativ in meinen intellektuellen Output einzubeziehen. Schönheit im Norden bedeutet, Engstirnigkeit, Intoleranz und geistige Bequemlichkeit durch Offenheit, Respekt und Beweglichkeit zu ersetzen. Freilich in reflektierter Weise, wir müssen nicht jeden Mist übernehmen, den andere uns anpreisen wollen: Schließlich haben wir im Westen und Süden schon das Lied der Bewusstheit und der Eigenverantwortung getanzt.

Das innere Feuer entzünden

Bewegen wir uns auf dem Rad weiter, so landen wir schließlich im Osten, der Ort, an dem Visionen, Begeisterung und Kreativität angesiedelt sind. Dieser Platz auf dem Medizinrad ist der Ort, an dem ich Entscheidungen treffe, an dem ich über mein Leben bestimme.

Schönheit bedeutet hier, die eigenen Visionen und die persönliche Kreativität zu leben. Nichts ist deprimierender für ein Menschenleben, als die Erkenntnis, niemals einen seiner Träume gelebt zu haben. Und der selbstverschuldete Verrat am eigenen großen Traum ist oft für Menschen ein Grund gewesen, das eigene Leben für gescheitert zu erklären. Umgekehrt bewundern wir die Ausstrahlungskraft einer Lebensgeschichte, die uns von dem zähen und konsequenten Verfolgen eines Lebenstraums erzählt. Wir wissen um die Kraft und die Schönheit, die Gandhis gewaltfreier Kampf für ein freies Indien besaß.

Träume und Visionen können aber auch Alpträume sein, Gedankenmonster der unmenschlichsten Grausamkeit. Hitler hatte ebenfalls seinen Traum. Der Tanz der Schönheit lehrt uns jedoch nicht nur Eigenverantwortung und Bewusstheit (denn der Befehlshaber der braunen Horden handelte eigenverantwortlich und wusste, was er tat), sondern zeigt uns im Norden Toleranz, Offenheit und Respekt vor anderen Lebensweisen. Der Naziwahn war die pure Negation davon. Darüber hinaus ist Hitlers Bewegung das Paradebeispiel für einen der gebräuchlichsten Wege, wie Menschen ihre Schönheit verraten: Indem sich die Anhänger verführen lassen, den Traum eines anderen zu leben.

Glückliche Junkies?

Gerade in gemeinschaftlichen Zusammenhängen, in Interessenverbänden und Vereinen ist die Frage der Vision eine entscheidende. Geht sie verloren oder war nie eine da, dann dümpelt eine solche Gruppe meistens uninspiriert vor sich hin. Sofern sie vorhanden ist, kann sie zu einer magischen Größe werden, wie ich selbst es erlebt habe: Vor mehr als 10 Jahren gründete ich mit fünf Gleichgesinnten einen Verein 1) , der sich eine humane Lebenssituation für Drogensüchtige zum Ziel gesetzt hatte: Den ca. 300 in der Frankfurter Taunusanlage im Elend dahinvegetierenden Drogenabhängigen sollte eine Möglichkeit zum hygienischen Drogengebrauch und menschenwürdigem Wohnen geboten werden. Niemand von uns rechnete damit, dass unser Kampfgeist und unser Traum so groß waren, dass 5 Jahre später aus diesem kleinen Team ein Projekt mit 80 Mitarbeitenden, 100 Übernachtungsplätzen und einem jährlichen Austausch von mehreren Hunderttausend Spritzen geworden war. Unser Projekt, für das ich und andere geschuftet und gestritten hatten, Interviews gegeben und Infostände organisiert, an Forschungsprojekten mitgewirkt und an Anhörungen beteiligt waren, wurde zu einem renommierten internationalen Vorzeigeprojekt. Ich verließ das Projekt Mitte der 90er Jahre, weil ich mich für einen neuen, spirituelleren Arbeitsalltag entschieden hatte. Zwar hat sich unser optimistisches und etwas naives Wunschbild, dass sich glückliche Junkies neben biertrinkenden Wohlstandsbürgern allseits toleriert ihren Schuss setzen dürfen, nicht erfüllt. Dennoch ist unser Projekt ein Beispiel für die ungeheure Gestaltungskraft von Visionen.

Karussellfahrt für Heiden

Immer wieder lohnt es sich also auch für Menschen in heidnischen Interessenvertretungen, die Frage nach ihren Visionen zu stellen. Eine wichtige Vision von vielen naturreligiös und heidnisch orientierten Menschen in Europa ist die gesellschaftliche Anerkennung von unterschiedlichen naturreligiösen Richtungen als Religionsgemeinschaft. Zu dieser Vision gehört oft der Wunsch, dass diese Richtungen sich gesamtgesellschaftlich einbringen, wertvolle Impulse zur Bereicherung unserer Kultur liefern und Kenntnisse, Betrachtungsweisen und Handlungsmöglichkeiten erweitern. Ein großes Ziel, das sicherlich nicht in wenigen Jahren zu erreichen ist.

Unter dem Gesichtspunkt der Schönheit kann ich ein solches Ziel auf dem Karussell des oben angesprochen Medizinrades drehen lassen. Jede der vier Richtungen kann mir dabei Hilfestellung geben, meinen Traum zu verwirklichen: Der Süden fragt mich, wo ich keine Verantwortung für dieses Ziel übernehme. An welchen Punkten schiebe ich anderen (der bösen Kirche, den konsumorientierten Mitheiden, den eingeschlafenen Vereinsmitgliedern etc.) die Schuld in die Schuhe, wenn die Sache nicht vorankommt?

Im Westen wird es dann konkreter: Der Westen fragt mich, wie bewusst ich handle, wenn es um die Realisierung der großen Idee geht. Agiere ich nur meine Emotionen und Gefühle aus? Oder achte ich statt dessen darauf, dass meine Handlungen, damit sie zielführend sein können, nicht nur Ausdruck meines derzeitigen Gemütszustands sind, sondern brauchbare Schritte zur effektiven Verwirklichung meiner Vision? Gerade bei Heiden ist da die Frage aktuell, wie ich mich präsentiere: Als hippes Mitglied einer Undergroundscene, die auch mal zu ihrem Recht kommen will, oder als kompetenter Ansprechpartner einer mich kritisch beäugenden Gesellschaft? Zielführend aufzutreten bedeutet sicherlich genauso auf eine zeitgemäße Präsentation (wie im Internet) und angemessene Kleidung und Wortwahl zu achten: spreche ich vor einem eher konservativen Publikum, ist es sinnvoll, meine Sprache und mein Auftreten entsprechend darauf auszurichten, sonst werde ich der Sache eher schaden als ihr dienen. Wobei exotisches Auftreten gepaart mit intelligenter und vernünftiger Selbstdarstellung, wie es offensichtlich von Duke bevorzugt wird, durchaus seinen Platz hat (wobei er als Künstler ohnehin eine gewisse Narrenfreiheit genießt).

Im Norden bin ich möglicherweise mit meiner eigenen Intoleranz gegenüber anderen konfrontiert. Gerade im Heidentum ist es Mode, christliche Kirche und Lebenswelt als Hort purer Unterdrückung zu deklarieren. Ein frommer, bekennender Christ mutiert in den Augen vieler zu einem bedauernswerten, willenlosen Werkzeug der Kirchenhierarchie. Hier geht es keinesfalls darum, alles, was mir von anderen serviert wird, kritiklos zu schlucken (was ja gerade in der heidnischen und überhaupt esoterischen Szene häufig passiert), sondern ein klares Unterscheidungsvermögen zu entwickeln. Demokratiefeindliche, ariosophische oder kulturchauvinistische Strömungen haben definitiv im modernen Heidentum nichts zu suchen. Dennoch gilt Respekt vor fremden Kulturen nicht nur für nette "Indianer", sondern gleichfalls für Diskussionspartner und Weltanschauungen aus unserem eigenen Kulturkreis.

Im Osten ist die Fragestellung am einfachsten. Sie lautet knapp: Begeistert mich diese Vision überhaupt? Und: Ist es mein eigener Traum - oder träume ich gerade den eines anderen?

Was Heiden aus einer solchen vierfachen Fragestellung für sich herausziehen, kann nicht im vorhinein vorausgesagt werden. Und nicht jeder wird eine solche Analyse machen wollen. Dennoch bietet sie auch dem verstocktesten Asatrú oder Keltoi eine Möglichkeit, einen ungewohnten interkulturellen Blick auf das eigene Handeln zu werfen. Und anhand einer ungewohnten Vorstellung von Harmonie einen ungewohnten Lebensentwurf kennenzulernen. Denn nur wenn alle vier Aspekte gleichermaßen harmonisch berücksichtigt und gelebt werden ist "to walk in beauty" möglich. Ob es bereichernd, plausibel und selbst ein Beispiel für Schönheit ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Dem europäischen Heidentum auf jeden Fall würde es meiner Meinung nach äußerst gut tun, wenn seine Vertreter und Vertreterinnen hin und wieder sich und ihre Handlungen nach dem Prinzip der Schönheit überprüfen würden - in allen vier Sparten: emotionale Reife, öffentliches Auftreten, geistige Präsenz und kreative Umsetzung der eigenen Visionen. Im Großen und Ganzen würde der Neopaganismus im Moment sicher keinen Schönheitspreis bekommen. Aber so manches hässliche Entlein soll sich ja schon zum schönen Schwan gemausert haben.

Stefanie Imann

(Infos über Stefanie Imann hier)


Fußnote:
1) Genauer gesagt: Wir gründeten ein Drogenprojekt und ließen uns dann von der Stadt Frankfurt überzeugen, dieses Konzept innerhalb eines bereits gegründeten Vereins, der aber mehr oder weniger bloß eine rechtliche Hülle wahr, einzubringen, um so diesen Verein mit realem Leben zu füllen. << Dichtung | Liste Nach Autoren | Nackt! Frauenansichten. Malerabsichten. Aufbruch zur Moderne >>

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