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Hans Schumacher Streit
28.04.2017, 09:55

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Zementierende Blindheit

Zum Phänomen der Wahrnehmung von Sachauseinandersetzungen als Privatstreit

Eine Glosse des Ariosophieprojekts

von Hans Schumacher, im Namen und Auftrag des Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland e.V.
- Alle Rechte beim Autor -

Bekanntlich werden in "heidnischen" Kreisen Auseinandersetzungen gerade sachlicher und inhaltlicher Natur oft und gern auf die persönliche Ebene gezogen. Offensichtlich ist dies zur Lösung sachlicher Auseinandersetzungen nicht förderlich und hat zudem, wie wir noch sehen werden, weitaus schlimmere Folgen.

Oberflächlich betrachtet erscheint dieses Phänomen schlicht als Dummheit, als individuelle Fehlleistung derjenigen, die sich so verhalten. Im Rahmen dieses Projekts haben wir jedoch immer wieder gesehen, dass überall dort wo "Dummheiten" und "individuelle Fehlleistungen" gehäuft und regelmäßig auftreten, Gesetzmäßigkeiten am Werk sind, die hierarchische Verhältnisse nicht nur ermöglichen, sondern auch zementieren. Dies gilt sowohl für versteckte als auch für offen zutage liegende Hierarchien. Auch in diesem Fall, das sei hier bereits gesagt, werden wir dies nachweisen können.

Zu einem Streit gehören neben dem Streitgegenstand freilich mindestens zwei Kontrahenten. Diese können die unterschiedlichsten Verhaltensweisen an den Tag legen, weswegen es notwendig ist, klarzustellen, wann bzw. unter welchen Umständen ein Streit vorliegt und wann man es mit einer einseitigen Aktion zu tun hat. Das Ignorieren von Kritik, insbesondere wenn der so Handelnde in einer Machtposition ist, muss beispielsweise als Streithandlung angesehen werden, weil in diesem Fall die Machtposition als Streitmittel ins Feld geführt wird. Da es einfacher ist, die einseitigen Aktionen im Gegensatz zum Streit abzugrenzen, verfahren wir so.

Eine einseitige Aktion liegt vor, wenn:

In jedem anderen Fall gehen wir von einem Streit aus.

Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen persönlichem Streit und Streit über Sachthemen. Zur Unterscheidung beider Streitformen gibt es ein einfaches Kriterium: der Inhalt der ein- oder beiderseitig vorgebrachten Kritik beschreibt entweder eine Sachlage (Situation, Struktur, Handlung etc.) oder bezieht sich auf eine Person (Charaktereigenschaft, Handlungsmuster etc.). Auch wenn, wie es auch häufig vorkommt, sich beide Formen des Streits vermischen, gilt diese Unterscheidung. Denn: Auch in einem solchen Fall kann man die "persönlichen" Argumente von den "sachlichen" Argumenten trennen.

Möglich ist das auch und gerade dann, wenn sachliche Kritik die Kritik an einer oder mehreren Personen beinhaltet oder argumentativ zu dieser Kritik führt; Gerade dann, wenn es um klar nachweisbare Verantwortlichkeit für unerwünschte Ereignisse und Zustände geht, ist Kritik an einer oder mehreren Personen immer noch als sachlich anzusehen.

Das Phänomen, mit dem wir es hier zu tun haben, muss wie folgt beschrieben werden: A kritisiert sachlich etwas, wofür B verantwortlich ist, und zwar kritisiert A sowohl die Sachlage als auch - mplizit oder explizit - B. Dies liegt - und das ist banal, aber von großer Bedeutung - in der Natur der Dinge. Im Falle eines Vulkanausbruchs ist eine Kritik an dem Vulkan, der Erde etc. sinnlos. Eine solche Kritik fiele unter einseitige Aktion (Fall 1), unter welche aber nicht immer inhaltlich sinnlose Ausführungen fallen. Wird dagegen Kritik an mangelnder Vorsorge bezüglich dieses Vulkanausbruchs etc. geübt, richtet sich diese Kritik an Menschen und deren Handlungen. Es handelt sich dabei also um einen Streit. Trotz des sachlichen Charakters des Streits zwischen A und B wird dieser Streit von Dritten als rein persönliche Auseinandersetzung ("Privatstreit") interpretiert.

Betrachten wir uns die unmittelbare Wirkung:

Die zuerst genannte Wirkung ist fatal, wenn der auf diese Weise interpretierende Zeuge des Streits (D) ebenfalls - direkt oder indirekt - von der Sachlage betroffen ist. Hat A sachlich recht, wird er zu Unrecht von D als Streithammel und Friedensstörer interpretiert und charakterisiert. Die Folge: die Zustände, die auch im Interesse von D geändert werden müssten, bleiben mit hoher Wahrscheinlichkeit erhalten, da A, der "Streithammel", das Problem allein lösen muss. Hat A sachlich unrecht, wird B, der ebenfalls als "Streithammel" dasteht, zu Unrecht kritisiert, und möglicherweise setzt A Zustände durch, die D dann nicht gefallen werden. Das Ausblenden des Inhalts sorgt dafür, dass der Streit nicht aufgrund der Sachargumente entschieden wird, sondern anhand völlig anderer Kriterien, nämlich:

D, der "heidnische" Beobachter und Mitbetroffene des Streits, glaubt, Dissens ist schlecht. Er will, dass sich "alle lieb haben". Wer das weiß, kann das in Streitsituationen freilich ausnutzen - uns interessiert hier, warum D so denkt.

Im Rahmen dieses Projekts haben wir schon oft Ausflüge in die Märchenwelt der Heidenszene unternommen und uns besonders deren gar nicht so märchenhaften Strukturen und Mechanismen gewidmet. Harmonieversprechen haben wir schon ganz am Anfang beim Armanenorden vorgefunden, zu dessen Ideengebäude die (rassistische) "Urdemokratie" gehört, in der keine Politik vorkommt. Die Theosophie versprach und verspricht "Weltverbrüderung" (freilich unter theosophischen Vorzeichen...). Weiterhin haben wir in diesen Lehren starke millenialistische Elemente ausgemacht: Heilsversprechen, bezogen auf ein "goldenes Zeitalter" in Frieden und Harmonie, das durch ein entsprechendes, apolitisches Verhalten vorweggenommen und vorbereitet wird. Auch und gerade die New-Age-Esoterik lebt vom Harmonieversprechen. Wir liegen also sicher nicht falsch, wenn wir das Harmonieversprechen zu den unterschwelligen Gründen rechnen, warum Menschen theosophische "Heiden" werden. Völkerschaften, bei denen tatsächlich Naturreligion praktiziert wird, haben den Streit dagegen institutionalisiert: es gibt kulturell vorgegebene Wege, ihn zu lösen.

Auch die christlich-abendländische Zivilisation hat einen Weg gefunden, Streit zu kanalisieren: es ist dafür gesorgt, dass der Mächtigere ihn gewinnt. Der Streit wird so schnell wie möglich zur einseitigen Aktion (Fall zwei) gemacht, sofern der weniger Mächtige nicht sofort in die Knie geht (Fall drei). Dies ist zur Aufrechterhaltung der Strukturen notwendig. Das christliche Friedensgebot und Friedensversprechen haben hier ebenfalls ihren Teil getan. Dass Streit jedoch notwendigerweise immer und überall entstehen muss, hat unser Vulkan-Beispiel gezeigt. (???)

Wir haben es also bei der Ausblendung der Sachebene in Streitfällen mit einer Übertragung der christlich-abendländischen "Streitkultur" in die Heidenszene zu tun, in welcher allerdings das Harmonieversprechen noch verstärkend wirkt. D hat in der "bösen Gesellschaft" nicht etwa gelernt, wie man seine Interessen durchsetzt, und wollte es auch nicht lernen. Im Gegenteil, stattdessen bevorzugt D sein Harmoniebestreben noch zu unterfüttern. Anstatt politisches Bewusstsein zu entwickeln, läuft D lieber in den Esoterikladen.

Mit seiner oderihrer Harmoniesucht auch im Heidentum sorgt D daher konsequenterweise dafür, dass Selbstdarsteller und "Führer" - deren im Regelfall besitzbürgerlicher Hintergrund ihnen das Instrumentarium hierfür mitgibt - Macht gewinnen oder ihre Macht erhalten können. D unterstützt sie darin, gerade dann, wenn er jeden Streit zum "Privatstreit" deklariert. Einige dieser Führer sind durchaus klug genug, diesen Mechanismus für sich auszunutzen. Sie stehen immer mit sauberen Händen über allem, eben weil sie D's Kopf besser kennen als D selbst, und bestätigen D's Privatstreit-Wahrnehmung. Andere fahren ihr gesamtes Können der bürgerlichen Streitkultur im "heidnischen" Umfeld auf, denn dort ist es genau so wie im Rest der Gesellschaft, nur einfacher für sie. Das ist auch der Grund, weswegen sich großbürgerliche Sozialversager gern als "Heidenführer" oder dergleichen betätigen.

D bemerkt freilich nicht, dass er (oder sie) im "Heidentum" genau dieselben Zustände zementiert, die ihn (oder sie) einst in den Eso-Laden trieben. Ebenso bemerkt D nicht dass die ersehnte Harmonie innerhalb von Organisationen aufgrund seines (oder ihres) Handlungsmusters nur durch totale Unterwerfung aller unter die Führerschaft erreicht werden kann. Es scheint, dass es genau das ist, was D letztendlich will. Und das, genau das, sind die "Heilsversprechen" von Theosophie und Ariosophie.

Zum Stil der Heidenszene gehören untrennbar persönliche Beschimpfungen und Diffamierungen. Es ist klar geworden, warum dies so ist: ein Streit kann ja nur ein Privatstreit sein. Daher ist jede Kritik an einer Sache oder Situation eine Kritik an der Person, die mit der Sache oder Situation in Verbindung gebracht wird. Gegen Kritik wird folgerichtig die "Dreckschleuder" aufgefahren - und die gewiefteren Führer lachen sich ins Fäustchen. Ist B - der Kritisierte - ein solcher Führer, erledigt D das lästige Problem für ihn. Und da es Ds zuhauf gibt, kann B auch immer und jederzeit neue Ds finden, wenn er oder sie sich die alten per Ausnutzung der genannten Mechanismen vom Hals schaffen musste. B wird sich freilich hüten, selbst offen zu Beschimpfung und Diffamierung zu greifen - das erledigt D für ihn, nachdem D entweder fest an B gebunden ist oder ihm die Sachlage von B "erklärt" wurde - oder, und das ist der Regelfall, beides.

Durch rigide Einführung der bürgerlichen Streitkultur, in welcher die Dreckschleuder bzw. deren offener Gebrauch verpönt ist, wäre allerdings nichts gewonnen. Denn in der bürgerlichen Streitkultur gewinnt nicht jener, der sachlich recht hat, den Streit, sondern jener, der der bessere Bürger ist.

Das ist zwar auch jetzt der Fall, kann aber eben daher wohl kaum als Abhilfe bezeichnet werden. Auch und gerade Prozesse der Wahrheitsfindung und Streitkultur haben Strukturen, die anderen Strukturen entsprechen und sie widerspiegeln. Abhilfe kann also nur darin bestehen, mittels soziokultureller Untersuchungen dem basisdemokratischen Charakter von Naturreligionen entsprechende Methoden der Wahrheitsfindung zu schaffen, und ebenso eine hierzu passende, zu institutionalisierende Streitkultur. Geschieht dies nicht, werden Bürgerstrukturen nur neuartige Formen bürgerlicher Herrschaft hervorbringen, was keineswes als Gewinn einzustufen wäre.

Freilich hat D nicht nur mittel- und langfristigen Schaden von seinem (oder ihrem) Verhalten, sondern auch scheinbaren Nutzen. Wir setzen hier allerdings als Tatsache voraus, dass hierarchische Verhältnisse für alle außer den Inhabern der Spitzenpositionen mit Nachteilen verbunden sind, wollen aber nicht verschweigen, dass aufgrund kultureller Konditionierung viele D´s aktiv nach Führern suchen und sich ihnen bereitwillig unterordnen. In diesem Falle fördert D mittels der zementierenden Blindheit dieses sein Interesse auf sehr effiziente Weise: der geschickteste, skrupelloseste, mächtigste Führer wird sich durchsetzen, und das wird auch derjenige sein, der seine Führerschaft auf effizienteste Weise zu behaupten wissen wird. Bei Machiavelli, dem Klassiker der Realpolitik, findet man entsprechende Rezepte zur Bindung "des Volkes" an "den Fürsten". Machiavelli wusste seinerzeit zwar nichts von kultureller Konditionierung und schrieb daher folgerichtigerweise das Verhalten "des Volkes" der "Natur des Menschen" zu, welche "schlecht" sei - was aber lediglich ein weiterer Beleg dafür ist, wie gesellschaftliche Verhältnisse der Natur aufprojiziert wurden und werden. Wer Machiavelli kennt, wird festgestellt haben, dass er ein hervorragender Leitfaden für Führergestalten im "Heidentum" ist. Im Gegensatz zu Machiavellis Fürsten sind "Heidenführer" allerdings Bürger, keine Aristokraten, was uns ein andermal beschäftigen wird, zumal dieses Projekt seinen Fokus allmählich auf das Bürgertum und seine Charakteristika verschieben muss.

Die Frage nach dem, was D sich von seinem (oder ihrem) Verhalten verspricht, ist allerdings noch nicht umfassend beantwortet, denn es kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: D's Sicht seiner selbst und seiner Handlungen bzw. Unterlassungen.

Wird ein Streit als Auseinandersetzung auf der sachlichen Ebene wahrgenommen, die den Beobachtenden involviert, d.h. der Ausgang des Streits hat auch Wirkungen auf ihn, so sieht sich der Beobachter gehalten, Stellung zu beziehen, sofern ihm dies irgend möglich ist. Dazu ist es erforderlich, etwas zu tun und sich zu äußern, und es besteht die Gefahr, selbst kritisiert zu werden. Wird der Streit jedoch als "Privatstreit" wahrgenommen, besteht diese Notwendigkeit nicht. Im Falle der Gleichrangigkeit beider Streitenden setzen sich beide, Wahrnehmung des Streites als "Privatstreit" vorausgesetzt, gleichermaßen ins Unrecht, eben weil sie streiten, anstatt "sich zu vertragen". Wen dies an den Appell christlich-abendländischer Eltern an ihre Kinder erinnert ("vertragt euch!"), wird nicht auf dem Holzweg sein. Brave Kinder vertragen sich, ungezogene Kinder streiten. Der erwachsene D kann also mittels der zementierenden Blindheit sowohl "brav" sein als auch die (scheinbar) moralisch überlegene Position des "Neutralen" einnehmen. Dies erklärt das beleidigte Verhalten dieser "Neutralen", führt man ihnen die wahren Konsequenzen ihrer Handlungsweise vor Augen. Was D also tut, ist sich auf infantile Weise in Sicherheit zu bringen. Leider führt, wie wir gesehen haben, dieser Weg aber keineswegs in die Sicherheit, sondern in hierarchische Verhältnisse, was keineswegs das selbe ist.

Ungleich gravierender ist die Situation, wenn in unserem Beispiel B, der Kritisierte, ein charismatischer Führer ist, dem D sich verbunden fühlt. Eine Beschäftigung mit den von A vorgetragenen Sachargumenten würde unmittelbar zu kognitiver Dissonanz führen. Wir haben in diesem Projekt bereits einige grundlegende Bedingtheiten des kulturell und sozial konditionierten Denkens herausgearbeitet, das wir mit Mary Douglas "institutionelles Denken" nennen und dessen Wächter die kognitive Dissonanz ist.

Kehren wir kurz zu Machiavelli zurück. Dieser führt aus, dass ein Fürst, wenn er es nur vermeiden kann, sich verhasst oder verächtlich zu machen, mit all seinen Handlungen seinen Ruhm (der ein Herrschaftsmittel ist) vermehrt. Diese außergewöhnlich intelligente Beobachtung - nämlich dass Wortbruch, Grausamkeit, Falschheit und Unterdrückung keineswegs Rebellion nach sich ziehen, sondern Herrschaftsfestigung und Bewunderung seitens "des Volkes", erklärt einige Merkwürdigkeiten, die zu Beginn des Projekts zutage kamen. Es fiel auf, dass die Führer der offen zutage liegenden Hierarchien der Organisationen der Heidenszene oftmals derartig inkompetent sind, dass dies einem außenstehenden Beobachter sofort auffällt, ihre Anhänger hingegen für diese Inkompetenz völlig blind sind. Wir zogen damals - bereits sozusagen in der richtigen Richtung - die Strukturen und deren Widerspiegelung in den Lehren (und umgekehrt) als Erklärung heran, können dies aber jetzt durch Heranziehung der Bedingtheiten des sozial konditionierten Denkens erweitern. Angewandt auf unser Thema ist es von Bedeutung, dass ein Individuum mit Führer-Ambitionen lediglich (aber unbedingt) als Wissender und Führender auftreten muss, um die Mechanismen für sich arbeiten zu lassen. In der Heidenszene braucht ein solcher Führer lediglich noch (aber ebenfalls unbedingt) die Anerkennung der bereits etablierten Führer, im Falle einer versteckten Hierarchie in einer nach außen demokratischen Organisation benötigt er nicht einmal diese, weil er sich hinter den von ihm unterlaufenen Mechanismen der Demokratie verstecken kann. Dafür sorgt D.

D, vom "machiavellistischen Glanz" umgeben, gefährdet seine Weltsicht, wenn er A´s Sachkritik auch nur wahrnimmt. Indem er sie sofort als persönlichen Angriff (auf die Lichtgestalt!) umdeutet, erspart er (oder sie) sich die kognitive Dissonanz, die stets in Lovecraft'scher Manier mit der Vernichtung der Welt (nämlich der "Denkwelt") durch Ungeheuer droht. Auf genau die selbe Weise, auf die das Bürgertum seine Gegner mühelos als Ungeheuer abstempelt, und das nicht nur in der Literatur, muß B, in unserem Fall der Führer, A gar nichts erwidern (was wir unter anderem darum als Streithandlung charakterisiert haben). D erledigt die Verwandlung von A in ein Ungeheuer.

Dies gilt freilich nicht nur für Führergestalten, sondern auch für Lehrgebäude, denen Führergestalten und Hierarchien immanent sind. Die Reaktion großer Teile des deutschsprachigen Wicca auf dieses Projekt kann hier als Beispiel dienen. Dieses Projekt kann nämlich nur da Erfolg haben, wo D nicht die überwiegende Mehrheit repräsentiert, wie wir gesehen haben, denn es geht hier darum, das Ausgeblendete sichtbar zu machen.

Vielleicht ist aufgefallen, dass es in dieser Glosse kein C gibt, nur A, B und D. Das entspricht der Realität, denn C gibt es so selten, dass dieser Typus nicht ins Gewicht fällt. C wäre ein naturreligiöser Mensch mit Eigenverantwortung und durch dieses bedingtes politisches Bewusstsein. C wäre in der Lage, Sachargumente wahrzunehmen und eigenständig zu bewerten, anstatt sie auszublenden. C würde sich für die Organisation interessieren, der er oder sie angehört. C wüsste, dass man Verhältnisse, in denen man Naturreligion praktizieren kann, zunächst einmal schaffen muss, und freilich auch, was das eigentlich ist und impliziert.

D steht für "Dummkopf".

Hans Schumacher

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